ERLANGEN (dco)- Wer den „Berg“ erklimmen will, braucht ein (Fest-) zelt. Als Ausgangspunkt dient es der eigenen („maßvollen“) Versorgung und um die Weiten der Bergwelt bis zum „Gipfel“ zu erkunden. Doch während in der Bergsteiger Branche das Zelt als Basis(lager) immer gesetzt ist, fehlt es heuer in Erlangen auf dem Berg.
Gutes Gastronomie Personal ist rar
Musiker und Berglegende Harald Neubauer (Moskitos) hatte es befürchtet und mit seiner Vermutung für die Gründe der Absage bereits ins Schwarze getroffen, bevor Christian Jacobsen vom Zeltbetrieb Schächtner mit seiner Erklärung vor die Presse trat: „Ich denke es scheitert am Personal. Viele, die in der Gastronomiebranche gearbeitet haben, haben sich während Corona neue Jobs gesucht. Und jetzt findet man nicht genug Leute, die das machen wollen bzw. können!“
Jacobsen kann das nur bestätigen: „Ca. 30-40 Prozent meiner Mitarbeiter habe ich durch Corona verloren!“ Besonders prekär: der Verlust von Mitarbeitern mit Bergerfahrung. „Auf dem Berg muss es vor allem menschlich passen! Diese Mitarbeiter waren sensibilisiert hier zu arbeiten!“
Mit Maskenpflicht ist alles doof
Wenn man dann zusätzlich noch eine Maskenpflicht durchsetzen muss, dann verschärft sich das Mitarbeiterproblem nochmal deutlich. Jacobsen hat die Regelung auf dem Würzburger Kilianifrühlingsfest (26.3.2022-10.4.2022) verfolgt und seine Lehren draus gezogen. Dort galt im Festzelt die 3G Regel inkl. Maskenpflicht.
Keller vs. Zelt auf dem Berg
Du brauchst für das Festzelt Mitarbeiter, die fast rund um die Uhr im Einsatz sind. An warmen Tagen gehen die Leute lieber auf die Keller anstatt ins Zelt!“ betonte Jacobsen. Das hat ihm zu dem Entschluss geführt nicht an der Bergkirchweih teilzunehmen. Das finanzielle Risiko wäre zu hoch gewesen. Und ein einmal angekratztes Image ist schwer wiederherzustellen.
Rückkehr ausgeschlossen?
Wer füllt aber nun diese Lücke? Fest steht jetzt schon, dass es auch 2022 ein gastronomisches Angebot geben wird. Die Kulmbacher Brauerei als Pächter hat angekündigt ein gastronomisches Konzept auf die Beine stellen zu wollen. Christian Jacobsen verspricht zurückkehren zu wollen, weist aber gleichzeitig darauf hin, dass dies nicht in seiner Macht liegt: „Ich gehe davon aus, dass man sich nach einem neuen Partner umsehen wird. Wenn wir so einen Platz verlassen, müssen wir davon ausgehen, dass wir längerfristig weg sein werden.“