FRANKEN (dco)- Es herrscht Erleichterung. Nach dem nervenaufreibenden Hin und Her scheint die K-Frage der CDU/CSU nun geklärt zu sein. Doch was ist mit der „V-Frage?“ Die Ermittlungen dazu laufen derzeit auf Hochtouren. Der Coverstar verrät euch, wie die aktuelle Lage rund um Events aus der Coverszene aussieht.
- Hemhofener Kerwa (30.4.2021-3.5.2021)
Gleich auf drei Bühnen geht in der 5000 Einwohner Gemeinde Hemhofen in Mittelfranken jedes Jahr Anfang Mai die Post ab. Eine solche unglaubliche Kirchweihveranstaltung würde in normalen Jahren wieder dutzende Gäste ins Partyzelt von Gabi & Stefan, in das Festzelt der Gaststätte goldener Schwan oder in Theo’s Kleine Welt locken. Im Jahr 2021 dagegen würde es wohl eher die Polizei auf den Plan rufen. Denn Hemhofen hat seine Kirchweih bereits im März abgesagt.

Alle Aktivitäten rund um die drei Partyhotspots wären also nicht genehmigt, würden sie trotzdem stattfinden. Bürgermeister Ludwig Nagel bedauert diesen Umstand zwar, hielt es aufgrund der politischen Signale aus München und Berlin für unumgänglich die Kirchweih zum zweiten Mal in Folge ausfallen zu lassen. Auch eine reine Schausteller- Kerwa ohne Bierzelt hätte man verworfen, weil der Besucherandrang wohl zu groß werden würde und das Fest vom Aufwand her mit Hygienekonzept nicht realisierbar wäre.
2. Schammelsdorfer Biertage (21.5.2021-24.5.2021)
Der Coverstar selbst war es, der letztes Jahr noch darüber sinnierte, ob das KULTEVENT Schammelsdorfer Biertage 2021 das Nachsehen hätte, wenn nach einem Jahr Veranstaltungs-Verzicht die Menschen sämtlichen Festivitäten die Bude einrennen würde. Damals konnte auch er noch nicht ahnen, wie verheerend die zweite und dritte Welle das Vorzeigeland Deutschland treffen würde und wie sehr es die Politiker in ihrer Handlungsfähigkeit lähmen würde. Die Hoffnung auf ein Jahr 2021, indem wir wieder Veranstaltungen in vollen Zügen genießen können, schwindet bekanntlich zuletzt.

Doch für die Schammelsdorfer Biertage an Pfingsten 2021 kommt jede Hilfe zu spät. Holger Heckes, Cheforganisator der Schammesldorfer Biertage, verkündete im Mitteilungsblatt der Gemeinde ganz knapp: „Im Namen vom Festausschuss möchte ich mich für Eure angebotene Hilfe recht herzlich bedanken. Bedingt durch die Corona Pandemie werden keine Großveranstaltungen zugelassen. Somit werden wir 2021 an Pfingsten keine Biertage veranstalten. Gesundheit geht vor. Bleibt bitte alle gesund.“ Die Betonung liegt dabei auf Pfingsten. Denn ein Ersatztermin steht bereits im Raum. Vom 1-3 Oktober soll das Spektakel über die Bühne gehen, wenn es die weitere Entwicklung der Pandemie zulässt.
3. Seefest in Ebing (19.6.2021-20.6.2021)
Ein bisschen an der Uferpromenade sitzen und zuschauen wie der Sonnenuntergang der Wasserfontäne mitten im See einen herrlichen Glanz verleiht? Bevor die bunten Lichterketten das Gelände in ein unverwechselbares Panorama tauchen und die fetzige Musik einen in dieser herrlichen Kulisse das Tanzbein schwingen lässt? Das wäre schon das Mindeste, was wir Franken uns erträumen lassen würden für diesen Sommer, wenn der große Urlaub in die Ferne so nicht stattfindet. All das wäre im Seefest in Ebing vereint. Allerdings macht die SpVgg Germania Ebing keine Hoffnungen darauf, dass es stattfinden kann. Auf ihrer Facebook Seite heißt es dazu:
„Liebe Seefestfreunde,
nachdem bereits das Seefest 2020 wegen der Corona-Pandemie nicht durchgeführt werden konnte, müssen wir leider auch den Termin heuer im Juni absagen, da die Verhältnisse noch keine derartige Veranstaltung zulassen. Wir hoffen aber, dass sich die Lage ab dem Sommer entspannt und dann auch wieder Veranstaltungen mit annehmbaren Auflagen möglich sein werden. In diesem Fall werden wir sehen, ob wir ein Seefest zu einem späteren Zeitpunkt in diesem Jahr noch feiern können. Sobald es eine weitere Entscheidung gibt, werden wir es auf dieser Seite sofort bekanntgeben. Bis dahin bleibt bitte gesund und passt auf euch auf! Euer Seefestteam vom Ebinger Sportverein“

Gänzlich abgesagt ist also nur der ursprüngliche Termin im Juni. Der Spielraum für einen alternativen Termin ist trotzdem begrenzt. Immerhin lebt das Seefest in Ebing mit seiner Sautrogrennen Gaudi und dem Open- Air Konzertfeeling von der Leichtigkeit des Sommers.
4. Kulmbacher Altstadtfest (2.7.2021-4.7.2021)
„In Innenräumen ist die Gefahr eine Corona Infektion um ein Vielfaches höher als draußen an der frischen Luft. Wir müssen uns mehr auf die Innenräume konzentrieren und sollten die Einschränkungen an der frischen Luft (reine Symbolpolitik) vernachlässigen!“ Im Zuge der Debatte um ein verschärftes Infektionsschutzgesetz wandten sich Aerosolforscher mit dieser Erkenntnis noch einmal dringend an die Regierung. Folgt man der Logik, muss es die absolut richtige Entscheidung gewesen sein, die Kulmbacher Bierwoche (tausende Menschen in einem Festzelt) abzusagen. Dann müsste aber auch das Kulmbacher Altstadtfest eine reelle Chance haben durchgeführt zu werden.

„Nein“, sagt Oberbürgermeister Ingo Lehmann. „Das Altstadtfest lockt bei gutem Wetter weit mehr als 20.000 Besucher in unsere Stadt. Ein Schutz- und Hygienekonzept mit einer Absperrung der Veranstaltungsfläche, mit einer Begrenzung der Besucherzahlen, mit genügend Abständen, Einbahnstraßenregelungen und Verbotszonen sowie einer Vielzahl von Sicherheitskräften, die die Einhaltung dieser Einschränkungen kontrollieren, ist keine Grundlage für eine Großveranstaltung mit ausgelassener Stimmung und widerspricht einfach dem Grundkonzept unseres Altstadtfestes. Dazu würde eine deutliche Reduzierung der Besucherzahl den Straßenzugbeauftragten als unseren Veranstaltungspartnern die Geschäftsgrundlage entziehen. Unter diesen Voraussetzungen ist eine Absage leider der einzige sinnvolle Weg.“. Da heißt es dann wohl sich die Vorfreude auf das Kulmbacher Altstadtfest 2022 bewahren.
5. Hofer Volksfest (23.7.2021-1.8.2021)
Bis vor wenigen Tagen war die Stadt Hof im Corona Inzidenz Ranking noch der absolute Spitzenreiter in Bayern und kurzzeitig sogar in der gesamten Bundesrepublik. Den Staffelstab hat man zwar vorerst an Kronach (über 300er Inzidenz) weitergegeben. Doch allein diese Tatsachen, machten schnell klar: Ein normales Volksfest kann es unter diesen Umständen in Hof nicht geben. Komplett begraben hat die Stadt die Träume von einem Volksfest aber noch nicht. Bereits vergangenes Jahr gab es ein „Sommervergnügen“ mit vereinzlten Fahrgeschäften und Imbissbuden über die Stadt verteilt. Rudi Bergmann vom Süddeutschen Schaustellerverband schwebt diesmal aber ein Konzept vor, das eine Nummer größer ist. Vorbild soll die für das Nürnberger Volksfest geplante Alternativveranstaltung NürnBärland sein.

Demnach soll der Volksfestplatz sich in einen eingezäunten temporären Freizeitpark verwandeln. Die Wege sollen breiter sein, die Fahrgeschäfte weiter auseinander stehen. Zugang zum Gelände erhalten nur geimpfte Menschen oder Menschen, die einen negativen Corona-Test nachweisen können. Die Genehmigung sollte bis Anfang Juli vorhanden sein, um genug Vorlaufzeit bei der Planung zu haben.