BAYREUTH (dco)- Die große Party ist vorbei. Die Katerstimmung am Morgen nach dem 11.11 ist deutlich zu spüren. An diesem Tag wurde die Nachricht publik, die bei vielen für Fassunglosigkeit sorgte: Andy Göß beendet zum Jahresende den Betrieb des Herzogkellers.
2014-2022: Andy’s Ära auf dem Herzogkeller geht zu Ende
Für viele Bayreuther und Partypeople aus der Region ist der Herzogkeller längst eine feste Institution geworden. In neun Jahren hat Andy Göß es geschafft dem einzig echten Keller in Bayreuth seinen Stempel aufzudrücken. Als gelernter Koch kredenzte der Chef von April bzw. Mai bis September warme und kalte Biergartenklassiker auf hohem Niveau für ein breites Publikum. Ergänzt wurde der Saisonbetrieb durch regelmäßige Samstagabendveranstaltungen. In Kooperation mit Matthias Mayer von der Agentur Motion aus Bayreuth tanzten alle vier Wochen die jungen, wilden Partygänger an. Man ließ es sich nicht nehmen zu 90er und 2000er Partys die Sau raus zu lassen, mit einer Polonaise in den Fasching hineinzufeiern oder das Jahr gebührend mit der Kultsilvesterparty zu verabschieden.
Corona gibt Herzogkeller den Rest
„Ich gehe auf jeden Fall mit einem weinenden Auge. Es tut mir total leid!“ beschreibt Andy Göß das Ende seiner Herzogkeller Ära. Am 31 Dezember ist definitiv Schluss. Nach der Silvesterparty wird er im Januar den Herzogkeller ausräumen: „Dann sperr ich hier die Tür zu, das war’s dann von mir!“ Schöne Erinnerungen werden trotzdem bleiben, auch wenn er mit großen Herausforderungen während seiner Zeit kämpfen musste. Seit 2019 trägt er allein die Verantwortung auf dem Herzogkeller und wurde schon im Folgejahr mit einer schweren Krise konfrontiert. Corona hat wie vielen anderen Gastronomen- auch ihm das wirtschaftliche (Über-) leben schwer gemacht. Kurzarbeitergeld und andere Hilfen konnten die Situation anfangs abfedern. Doch die Entwicklung ließ sich nicht mehr aufhalten. Personalknappheit und steigende Energiekosten fordern ihren Tribut: „Vor Corona hatten wir mit Aushilfen rund 80 Mitarbeiter, im letzten Sommer waren es circa 40. Ein Biergarten dieser Größenordnung kann so nicht betrieben werden!“

Zukunft liegt in den Sternen
Wie es ab nächsten Jahr weitergeht, weiß derzeit niemand. Andy Göß ist zuversichtlich bald eine neue Stelle zu finden. Vielleicht macht er sich auch wieder selbstständig, dann jedoch in einem kleineren Rahmen. Matthias Mayer von der Agentur Motion gibt die Hoffnung ebenfalls nicht auf, dass nächstes Jahr wieder Partys auf dem Herzogkeller stattfinden. „Wir sind in Gesprächen mit der Bayreuther Bierbrauerei!“ Die Suche nach einem neuen Pächter läuft noch.
