FORCHHEIM (dco)- Sie sind völlig blank und haben trotzdem alles riskiert. Zum Missfallen aller Zuschauer. So könnte man den Vorfall des nackten, stämmigen Mannes, der an Christi Himmelfahrt mit einer Bierflasche in der Hand den Gottesdienst in Kirchehrenbach stürmte, zusammenfassen.
Die Umschreibung könnte aber auch auf die Stadt Forchheim zutreffen. Denn diese steht nun wieder ohne Stadtfest da. Wie konnte es dazukommen?
Die Zukunft des Forchheimer Stadtfestes
Klaus Backer, Ordnungsamtsleiter der Stadt Forchheim und selbst Musiker bei Insert Coin und beim Schröder Show Sextett, findet dafür klare Worte:

„Es gibt ein neues Veranstaltungsamt bei der Stadt Forchheim, d.h. das Ordnungsamt organisiert keine Veranstaltungen mehr, sondern betreut Veranstaltungen nur noch als Sicherheitsbehörde. Die Kollegin, die das Stadtfest organisiert hat, die frühere Citymanagerin, ist nicht mehr bei der Stadt. Wann eine neue Citymanagerin die Stelle antreten wird, entzieht sich meiner Kenntnis.“
Zu viele Baustellen

In der Kürze der Zeit ließ sich ein Fest solchen Ausmaßes nicht aus den Boden stampfen. Ohnehin würde es laut Klaus Backer momentan wenig Sinn machen, ein Stadtfest zu organisieren. Forchheim hat derzeit zu viele andere Baustellen offen. Rathaus und Paradeplatz sind derzeit Großbaustellen. Und mit einer neuen Veranstaltungshalle beim Pechtold ist man ebenfalls in einer Sackgasse gelandet. Innerhalb der „Stadtmauern“ stünde somit kein geeignetes Gelände zur Verfügung.
Anknüpfungspunkte: Fehlanzeige
Ob es also in den kommenden Jahren ein Stadtfest geben wird, steht derzeit noch in den Sternen. Wirkliche Anknüpfungspunkte gibt es auch nicht. Das Fest fand 2019 das erste und einzige Mal von Donnerstag bis Sonntag um Christi Himmelfahrt statt. Nach der kurzfristigen Absage des Forchheimer Altstadtfestes 2018 mussten die Forchheimer mit dem Anstattfest vorlieb nehmen. Die fehlende Identität dürfte aber auch seine Vorteile haben. Bei einer künftigen Neugestaltung kann man nochmal ganz von vorne anfangen.